Beispiel für unsere Tätichkeit in diesem Bereich :
Zukünftige Herausforderungen an Gießereisande
Die Gießereiindustrie muss sich neuen Herausforderungen stellen.
Die eine ist die Reduktion von Emissionen (d. h. erhebliche Reduktion des
Chemieverbrauches) sowie mögliche künftige legislative
Anforderungen hinsichtlich der Entwicklung des quarzhaltigen Feinstaubes
in der Gießereiindustrie.
1. Reduktion von Emissionen mit dem GBM Sand
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Bild 1 und 2 Oberflächen Struktur- europäischer Sand
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Bild 3 und 4 Oberflächen Struktur GBM Sand
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GBM Sand zeichnet sich besonders durch seine runde Kornform aus. [1].
Ein weiteres positives Merkmal des GBM Sandes ist seine fein strukturierte
Kornoberfläche. Bild 1. und 2. zeigen einen typischen europäischen
Quarzsand wie er seit Jahrzehnten in Gießereien Verwendung findet,
im Vergleich zum GBM Sand in den Bildern 3 und 4. Die genannten
Unterscheidungsmerkmale sind vor Allem in der großen
Vergrößerung deutlich zu erkennen. Diese Unterschiede in Kornform
und Feinstruktur der Oberfläche drücken sich bei vergleichbarer
Korngrößenverteilung im Verbrauch von Bindermitteln aus.
Die Auswirkung der hervorragenden Eigenschaften des GBM Sandes zeigen
sich bei vergleichbarem Bindemittel -verbrauch durch deutlich
höhere Festigkeiten aus. Die in Diagramm 1 wiedergegebenen
Versuchsergebnisse zeigen, bei einem heute zur Kernherstellung mit
europäischem Quarzsand erforderlichen Bindermittel Anteil von 0,8 %,
einen deutlichen Vorsprung in den Festigkeiten des GBM Sandes.
Diagramm 1: Kaltbiegefestigkeiten von Cold-box Kernen
Aus dem Diagramm 1 kann unschwer abgeleitet werden, dass die Verwendung
von GBM Sand zur Erzielung von vergleichbaren Festigkeiten gegenüber
Kernen aus Europäischem Quarzsand, eine Reduktion des
Bindemittelanteils bis zu 50 % erlaubt. Damit wird klar erkennbar, dass die
gesamten Emissionen (Gasvolumen, Gasdruck etc.) bei Kernen aus GBM Sand
deutlich reduziert werden. Mit diesem reduzierten Bindemittelverbrauch sind
auch nachfolgende Eigenschaften von Kernen aus GBM Sand besser als
vergleichsweise jene mit Europäischem Kernsand:
- Reduzierter Bindemittelverbrauch
- höhere Abriebfestigkeit (Oberflächenhärte)
- niedriger Schlichtenverbrauch
- gute Gasdurchlässigkeit
- besseres Fließverhalten
- bessere Zerfallseigenschaft
- verbesserte Gussoberfläche
- niedrige Ausschussraten
- geringe Putzkosten
- günstigere Regenerierungskosten
- reduzierte Bildung von Kondensat
- verkürzte Prozesszeiten
Trotz des deutlich reduzierten Bindermittelsverbrauchs lassen sich mit dem
GBM Sand alle heute bekannten komplexen Kernformen (z.B. Zylinderkopfkerne,
Wassermantelkern etc.) produktionssicher herstellen.
Die für das Cold Box Bindersystem wiedergegebenen Ergebnisse,
Erfahrungen und Erkenntnisse gelten mit dem GBM Sand für alle heute
angewendeten und bekannten organischen Binder Systeme. Der reduzierte
Bindemittelverbrauch bei Verwendung von GBM Sand ist nur ein Teil des
Vorteils dieses Sandes, denn die Summe aller seiner Vorteile zeigt sich
erst am Ende der Prozesskette.
2. Keramische Sande mit reduziertem SiO2 Gehalt (CKL und CKI Sande)
Im Hinblick auf die immer strengere legislativen Forderungen bezüglich
des SiO
2 Gehaltes im Gießereistaub bieten sich keramische
Kunstsande mit deutlich reduzierten freiem SiO
2 Gehalt als eine
mögliche Lösung an. Keramische Sande, die bereits heute zum
Einsatz in Gießereien kommen sind auf Tonerdebasis
(Al
2O
3) aufgebaut. Das SiO
2 liegt in der
keramischen Verbindung dieses Sandes nicht als freier Quarz vor und somit
ist die Silikosegefahr gemindert.
| CKI | CKL | GBM |
Al2O3 [%] |
75,0 | 47,7 | 0,12 |
Fe2O3 [%] |
9,0 | 1,0 | 0,06 |
SiO2 [%] |
11,0 | 48,5 | 99,7 |
TiO2 [%] |
3,0 | 2,1 | - |
Tab. 1: Chemische Analyse für Keramische Sande (CKI, CKL) und GBM Quarzsand
Das Hauptanwendungsgebiet ist heute im Stahlguss, vor allem wegen der hohen
thermischen Belastbarkeit und bietet sich erfolgreich als Ersatz für
die bekannten Anlegesande wie Chromit-, Zirkon- und Bauxitsand an. Ein
wachsender Marktanteil zeichnet sich auch in der Aluminium
Gießereiindustrie ab. Von besonderem Vorteil erweist sich die kleine
thermische Ausdehnung bei hoher thermischer Belastung.
| CKI | CKL | Zirkon | Chromit | Quarz |
Dichte [g/cm3] | 3, 23 | 2, 68 | 4, 65 | 4, 51 | 2, 65 |
Mittlerer Ausdehnungs- koeffizient [106K-1] |
6,62 | 6,21 | 4,75 | 9,06 | 16,85 |
Sinterpunkt [° C] | 1500 | 1540 | 1200 | 1350-1500 | 1550 |
Schmelzpunkt [° C] | 2200 | 2200 | 2200 | > 1850 | > 1700 |
Tab.2: Physikalische und thermische Eigenschaften verschiedener Sandsorten
Keramische Sande wie CKI und CKL haben eine beinahe perfekte Kugelform.
CKL Sand zeigt ein Merkmal abgeflachte Stellen am Korn, was vor allem
mit dem Fertigungsablauf in Zusammenhang zu bringen ist. Im Unterschied
dazu hat der CKI Sand überwiegend rundes Korn.
CKI Sand
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CKL Sand
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Bild 5 und 6 Oberflächen Struktur von CKI und CKL Sand
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Neben den hervorragenden mechanischen und thermischen Eigenschaften
(Diagramm 2) haben CKI und CKL Sande eine sehr kleine thermische
Ausdehnung was die Bildung von Blattrippen deutlich reduziert.
Gemeinsam haben sie eine gute Wärmeleitfähigkeit, was die
Neigung zu Vererzungen deutlich reduziert.
Diagramm 2: Wärmeausdehnung von verschiedenen Sanden
Zusammengefasst werden die beiden vorgestellten keramischen Sande mit
ihren wesentlichen Vorteilen dargestellt:
CKL Sand: | CKI Sand: |
gleiches Raumgewicht wie Quarzsand
Bessere Wärmeleitfähigkeit
hohe Gasdurchlässigkeit
geringe Sandausdehnung
fast rundes Korn
kein Feinanteil
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gegenüber Cr- Sand kleineres Raumgewicht von 3, 2 to/m3
geringere Deponiekosten
starker Abkühlungseffekt
hohe Gasdurchlässigkeit
geringere Sandausdehnung
rundes Korn
kein Feinanteil
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3. Zusammenfassung
Es wurde gezeigt, dass mit einem qualitativ hervorragenden Quarzsand und
mit keramischen Sanden Antworten auf die zukünftigen Herausforderungen
für die Gießereiindustrie gegeben werden können. Die
Emissionen, auch jene des CO
2, aller organischer Bindesysteme können
mit dem GBM Sand deutlich gesenkt werden. Die keramischen Sande bieten
neben ihren technischen Vorteilen, eine Möglichkeit die Industrieluft
in Gießereien sauberer zu halten und damit die Gefahr von Silikose zu
senken. Allen diesen GIBA Sanden ist eine wesentliche Verbesserung der
Produktionskosten gemeinsam, wobei sinnvoller weise die gesamten
möglichen Einsparungen erst am Ende der Prozesskette zu bewerten
sind.
Literatur 1: Frank Iden et al., Die Haftungsmechanismen von
Cold-Box-Bindemitteln auf die Formstoffoberfläche,
GIESSEREI 98 05/2011